Der Golser Ungerberg ist schon eine besonders gute Lage: ein sandiger Hang mit der Neigung zur Sonne hin, oberflächlich ganz trocken, aber die Reben haben nach 25 Jahren die Feuchtigkeit in der Tiefe schon gefunden. Zugegeben, etwas außergewöhnlich ist der Welschriesling von dieser Lage schon, weil wir die Trauben erst lesen, wenn sie physiologisch reif sind, das ist, wenn die Kerne verholzt sind - zum Test zerbeißen wir sie. So können wir auch beim Welschriesling immer schöne Lesegradationen erreichen, der spätere Wein kann mit Bestimmtheit erzählen, woher er stammt. Hell goldgelb kommt er ins Glas, in die Nase steigt die typische Apfelfrucht, gefolgt von einer überraschenden Fülle und Weiche am Gaumen, die von einer lebendigen Säure begleitet wird, dazu eine pikante Adstringenz, wie sie typisch für die Rebsorte ist. Eine gewisse Extraktsüße ist merkbar, was sehr gut passt, denn der Wein ist absolut trocken. Insgesamt herrlich fruchtig und erfrischend leicht zu trinken, bei einem ganz stattlichen Körper.